Dem eingefleischten Spinnfischer krabbelts erfahrungsgemäß immer dann am meißten in den Fingern, wenn über unseren heimischen Revieren der große Mantel der Schonzeit hängt. Doch wenn man ein paar Kilometer Autofahrt nicht scheut, kann man mit anglerischen Stern- Stunden belohnt werden.
Also machten wir uns in diesem Jahr zwei mal auf den Weg an die Küste.
Mit dabei Thomas, Ronny, Jan und Otto
Man iss der gut !
Eigentlich wollten wir wieder Mitte Februar bei Hacki in Wolgast den Peenestrom ordentlich abklopfen , doch am Donnerstag vor der Abfahrt riet er uns wegen der geringen Aktivität (1 Grad Wasser ) von Meister ESOX ab .Er meinte aber gleich, wir sollten es mal im Strelasund bei Sven probieren. Eine Pension hatte er auch schon für uns parat (1a Service).So denn, ab ins Auto und losgedüst- Ankunft Freitag 19.00 Uhr in Stralsund. Schnell ein par Happen beim Griechen, das verdiente Wochenendbier und Ruten „scharf machen “ in der Pension. Zur Ausrüstung nur soviel, wir fischten mit ziemlich harten Hechtruten ( Wg- 80 g) und mit Shads um die 15-20 cm auf Jigköpfen Haken 6/0 von 18- 21 g, Schnur 15er Fireline. Besonders fängig erwiesen sich „ Kopyto` s in grün-weiß und blau- weiß oder glitter.Unser Guide Sven von „ Petri Heil- Angelfahrten am Strelasund“ holte uns um 8. 00 ab und dann gings auch gleich auf´s Boot und nach 20 min waren wir am ersten Angelplatz am Eingang zum Kubitzer Bodden. Von da ab fischten wir uns Stück für Stück wieder in Richtung Hafen. Es dauerte nicht lange, da drang das erste „ Wumzisch –bsssr“ an unsere Ohren- Sven hatte den ersten Entenschnabel verhaftet , kein Riese, aber mit etwas über 90 kein schlechter Anfang. Thomas hatte noch was zu basteln, machte gerade seinen 2. Wurf- da war es wieder , das beliebte Geräusch : Anhieb, Bremse und .......................... nichts mehr. Was dann noch unten an der Schnur hing, lies nur noch einen Kommentar zu: „Sch......e“. Das niegelnagelneue Stahlvorfach( 10 kg) hing nur noch in Fransen runter. Alles deutete auf die Attacke ein dicken Dame hin und , klarer Fall, ab sofort Vorfach 12 kg. Nun machte uns aber zunehmend der Wind ( 5 in Böen 6) zu schaffen und ein genaues Fischen sehr schwierig. Das Zauberwort heißt ja bekanntlich „ Grundkontakt“, den kann man aber bei Wellenhöhen von 1m manchmal nur erahnen. Nichts desto trotz, es ging schön reihum und am Ende des Tages hatten wir 13 Hechte gelandet und Ronny konnte seine neue „ Aspire “ mit einem Zander !!! „ entjungfern“ Die Metermarke konnten wir leider noch nicht knacken aber13 Fische zwischen 85 und 99 sind doch ok.Motiviert gingen wir natürlich am Sonntag wieder ans Werk und jigten uns durch den Strelasund. Der Wind hatte nachgelassen und es ging auch schon wieder munter los. Nach zwei guten 90ern rappelte es mächtig bei Jan in der Rute, der Fisch kam gut mit, doch als er den Kiel des Bootes erblickte wars vorbei mit der Gemütlichkeit !! Er zog Jan die „Shogun“ krumm bis ins Handteil, doch alles hielt zusammen. Da war er !!! 25 Pfd verteilt auf 112 cm . Petri !!! Prost !
Die Grosse Hecht-Mama !
Ein Schluck vom guten Tee und weiter gings.
Beißpausen waren keine zu erkennen und so konnten wir für heute insgesamt 15 Hechte als gefangen verbuchen und ein Zander wurde auch noch über den Unterschied zwischen Gummi- u. Weißfisch belehrt.
28 Hechte, 2 Zander – ein Superwochenende. An dieser Stelle ein großes Danke an Sven für das perfekte Guiding. Ein kleiner „ Küchenhecht“ war für jeden dabei, der Rest darf sich demnächst auf muntere Heringsfressgelage im Strelasund freuen und vielleicht greifen sie sich ja auch noch mal den ein oder anderen Gummifisch.Die Thermoklamotten runter und gegen 23.00 Uhr waren wir wieder bei „ Mutti “ in Bautzen. Petri Heil !!!Das Erlebte macht natürlich Lust auf mehr, telefoniert war schnell und wir verabredeten uns diesmal für den 6.u.7. März mit Hacki in Wolgast am Peenestrom. Die Vorzeichen standen am Peenestrom ähnlich schlecht wie im Februar- wieder nur 1 Grad Wassertemperatur, doch angesichts der nahenden Schonzeit ( wird in MV flexibel festgelegt)
wollten wir es noch mal wissen- und es hat sich gelohnt !!!
Thomas und Ronny mit zwei schönen Hechten !
Massenfänge waren also nicht zu erwarten , und so klopften wir uns fleißig den Peenestrom
hoch und runter, in den flacheren Buchten kam ab und zu mal ein „Effzet“ zum Einsatz.
Auch wurden wir durch unseren Guide Chrissi in die hohe Kunst des „ Jerkens “ mit dem
„ Fat- Flipper“ eingeführt.
Den ersten Kontakt konnte Jan gleich verwandeln- ein schöner Esox von 96 cm auf Gummifisch in 7m Tiefe- das ganze Samstag früh 10.00 Uhr , ein guter Auftakt.
Die Hechte zeigten dann aber kaum Aktivität, lediglich Thomas konnte noch einen
80er über den Kescher führen. Dann war es lange Zeit mächtig ruhig.
Aber nur wer den Köder im Wasser hat, kann fangen- und daran hielten wir uns. Den ersten Kontakt konnte Jan gleich verwandeln- ein schöner Esox von 96 cm auf Gummifisch in 7m Tiefe- das ganze Samstag früh 10.00 Uhr , ein guter Auftakt.
Die Hechte zeigten dann aber kaum Aktivität, lediglich Thomas konnte noch einen
80er über den Kescher führen. Dann war es lange Zeit mächtig ruhig.
Aber nur wer den Köder im Wasser hat, kann fangen- und daran hielten wir uns.
Um die Faulheit der Hechte zu überspielen erlaubte sich Otto folgenden Spruch:
„ He Jan! Fang do mal` n Fisch, oder kannste das och ne! “
Ein Satz mit Folgen.................
Jan muss danach unbemerkt von der gewohnten Ködergröße und Farbe abgewichen sein und montierte einen 11cm „ Atractor“ blau-glitter mit rotem Schwanz .
Der 2. Wurf- Kontakt !!! Anhieb !!! und die 100g „ Diaflash“ krümmte sich bedenklich.
Alle anderen hatten Ihre Gummis noch im Wasser und jigten sie wie gewohnt über den Grund. 15 m vor dem Boot war der Fisch das erste mal an der Oberfläche zu sehen, er drehte sich und dabei war ein riesiger heller Bauch klar zu erkennen.
Jetzt läuteten bei allen die Alarmglocken- !!
Ruten einholen, Ordnung im Boot, Köder in die Boxen, Abhakmatte klarmachen
- Landung vorbereiten !
Alles lief automatisch- man kennt sich ja. Jan drillte kronzentriert, und wenn sein Gegenüber etwas Schnur wollte, um in die Tiefen zu verschwinden, dann ...... nahm er sie sich einfach- selbst wenn er mit dem Kopf schüttelte,
um den lästigen Haken loszuwerden ,riss er „ssst- ssssst “links ,rechtes mal eben 2m Fireline von der Rolle ! Eindrücke die man nie vergisst.
Nach bangen 15 min war es soweit, Chrissi stand mit dem Kescher an der Bordwand, doch als er den Kapitalen aus der Nähe sah, verwarf er die Idee mit dem Kescher sofort. Der Fisch kam das erste mal längsseits- der Ausruf „ Komm mach auf “ und ein beherzter Griff von Chrissi in Kiemenspalte machten diese Handlandung perfekt.
Mit etwas Mühe, er wird es sicher gern zugeben, zog er diese gewaltige Hechtdame ins Boot. Ja !!! Was lag da vor uns ?
Otto griff zum Bandmaß ( Anm. d .Verfassers: Jan pumpte wie ein Maikäfer, hatte gerade ein Adrenalinausstoß wie bei Bungeejumping, die Knie gingen wie eine Nähmaschine und außerdem 195 Puls) und konnte bei gekrümmter Haltung des Fisches irgendwas von 130 ausrufen.
Nächste Maßnahme: Wiegen- klarer Fall! Chrissis Waage pendelte , die Augen von uns wurden immer größer, zwischen 19,5 u. 20,5 kg !!!
Wir fassten den Entschluss, die ganze Sache genau zu machen.
Der Traumfisch kam vorrübergehend in einen Karpfensack, Ruten zusammengesteckt und Anker lichten. Chrissi rief Hacki an und gab aufs erste die zu erwartenden Maße an,
Hacki düste zum Hafen, den Fisch wieder ins Boot auf die Matte und nach wenigen Minuten legten wir noch mal das Bandmaß an- 133 cm , geil . Waage – genau 40 Pfd. , noch geiler, ein paar schnelle Fotos–
und die „ Oma “ durfte wieder in den Peenestrom abtauchen, obergeil !!!
Jetzt lagen wir uns erst mal alle in den Armen und Jan begann zu realisieren, was er da
eigentlich in den Händen hatte.Am Tresen bei Hacki gegenüber wurde dann Jan´ s Traumfisch ordentlich begossen, und wir waren uns einig, so schön wie der Drill auch war, so überwältigend auch die Maße dieser Hechtoma, nichts kann den Augenblick Toppen, wenn dieser majestätische Fisch wieder in
sein Element entlassen wird.Danke Chrissi und Hacki, Danke Jan,
Wir sind froh, dass wir dabei sein durften.Der Sonntag brachte auch noch einen Hecht von Otto, aber was will man da noch berichten.Doch! Da war noch was! : Nur wer den Köder im Wasser hat, fängt.( Gilt immer und überall)Raus aus den Thermoklamotten und um 21.30 Uhr waren wir wieder bei „ Mutti“ in Bautzen.
Petri !Thomas, Ronny, Jan und Otto
Petri Heil wünscht Thomas vom Angelprofi und wir bedanken Uns für den schönen Bericht und die zur Verfügung gestellten Bilder von Toralf Kriewitz